Lachs & Co

 

 

 

 

 

Warum Lachs und Meerforelle in der Trave nicht mehr vorkamen und warum ein natürliches Aufkommen auch heute noch nicht gegeben ist.

 

 

 

 

Ein Teil der verfallenden Wehranlage Zettler Mühle.

 

Bis ins 19. Jahrhundert kamen die Salmoniden in der Trave noch reichlich vor. Ob es sich dabei um Lachs oder Meerforelle gehandelt hat, lässt sich heute nicht mehr klären. Wahrscheinlich waren beide Arten vertreten.

Dann nahm die Wasserverschmutzung durch die Landwirtschaft und die Belastung mit häuslichen Abwässern rapide zu (Eutrophierung). Wehre wurden gebaut, so dass die  Wandersalmoniden  ihre Laichplätze  nicht mehr erreichen konnten.

 

 Die Beste zwischen Rümpel und Oldesloe

 

Auch fing man an, den Fluss und seine Nebenläufe zu begradigen und  Steine und Findlinge zu entfernen.  Altarme wurden abgeschnitten und Mäander (Flußschleifen) beseitigt.
 

An gleicher Stelle

Kleinere Nebenbäche wurden verrohrt.

 

 

 

 

dto.

Bongossipfähle zur Ufersicherung wurden eingebaut.
 

Wüste trotz Wasser

Es entstand in weiten Teilen ein gleichmäßig träge dahin fließender  Bach, in dem die öden Sandflächen immer mehr Oberhand bekamen. Wasserinsekten, die Nahrung der Fische, gab es nicht mehr. Die Flächen mit Kiesel und Steinen, die die Salmoniden zum Laichen und Leben benötigten, verschwanden unter einer Sandschicht. Der Fluss musste regelmäßig ausgebaggert  werden. Mit jeder Baggerschaufel wurde ein  Rest an Flussleben an Land befördert. Die Funktion des Flusses beschränkte sich auf das möglichst schnelle Abfließen von Wasser und Dreck.
 

Ein abgelassener Karpfenteich. Schlick wird tonnenweise weggespült und verunreinigt gerade während der Wintermonate die Laichgewässer.

Schwebstoffe, die im Travesystem gerade in den Wintermonaten durch Hochwasser und das Ablassen von Fischteichen reichlich vorkommen,  verstopfen die Laichbetten und  ein natürliches Aufkommen von Lachs- und Meerforellenbrut ist auch heute nicht zu erwarten.

Deshalb werden im Herbst Elterntiere mit dem Elektrogerät betäubt und gefangen. Anschließend werden die Fische so lange in Aukrug bei Albrecht Hahn gehältert, bis sie abgestreift werden können. Noch im  Dottersackstadium, werden die Brütlinge in das Travesystem zurückgesetzt.

 

Versandete Kiesflächen bei Zettler. Hier dürfte in diesem Jahr weder Lachs noch Meerforelle laichen.

 

Durch den Bau von Kläranlagen wurde das Wasser der Trave sauberer. Wasserpflanzen gedeihen jedoch aufgrund der zu vielen Nährstoffe im Wasser so gut, dass sie abgemäht werden müssen .

Mit dem Abriss bzw. Verfall der Stauwehre ist der Fluss wieder für die Wandersalmoniden durchgängig geworden. Fazit ist jedoch, dass die vorhandenen Laichplätze bei der derzeitigen Wasserqualität hinsichtlich Schweb- und Schadstoffe nicht ausreichen, um ein nachhaltiges Aufkommen an Jungfischen zu gewährleisten.

 

 Alle diese Aufnahmen wurden 2006 gemacht, somit sind viele der Probleme noch aktuell.

 

Neue Gefahren für Lachs & co sind in den letzten Jahren entstanden.

 

 

Ist das noch Hobby?

 Es sind zwei Boote, von denen man die Angelruten sieht. Wie viel  jedes Jahr an Fischen herausgezogen wird, kann man auf den entsprechen Internetseiten nachschauen. Das geht weit über den persönlichen Bedarf hinaus. Der Fisch wird sehr oft verkauft und zur Finanzierung des Hobbys verwendet.

 

 

 

Der Dorsch ist fast ausgerottet. Wird der neue Brotfisch der Nebenerwerbsfischer der Lachs und die Meerforelle?

Wenn man sieht, wie viele Netze beidseitig in der Lübecker Bucht gerade im Uferbereich stehen, dann wundert man sich, dass überhaupt noch ein Fisch zum Laichen in die Trave gelangt. Die Netze sind vielfach kilometerlang. Lübecker Fischer brauchen sich am Brodtener Ufer auch nicht an die 200 m Ufersperrzone zu halten.

 

 

 

 

 

 

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